In diesem Artikel zeige ich dir die Unterschiede, die Vor- und Nachteile von einem Wohnwagen gegenüber einer PKW-Reise auf sowie eine Übersicht der verschiedenen Modelle und den Anmietungs-Prozesses.
Außerdem findest du einen exemplarischen Preisvergleich zu den anderen Optionen.
Wie bei der PKW-Vermietung gibt es es auch bei der Wohnmobil-Vermietung etliche Modelle mit unterschiedlicher Ausstattung und Größe.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen
Zur Vermietung werden Fahrzeuge der Modelljahre 2012 – 2018 angeboten. Ein bestimmtes Modelljahr kann nicht garantiert werden. Wer ein aktuelleres Modell möchte, muss einen Aufpreis zahlen beziehungsweise sich ein Angebot suchen, in dem die Modelljahre begrenzt sind.
Die Länge der Wohnmobile liegt zwischen 6 und 11 Metern.
Die Wohnmobile verfügen immer über ein automatisches Getriebe und verfügen über 6-12 Zylinder Motoren, die ordentlich Benzin schlucken (siehe auch: „Benzinpreise in den USA“). Jedes Wohnmobil in den USA wird mit Normalbenzin betrieben.
Eine Übernachtung am Straßenrand ist nicht gestattet. Du musst dir in jedem Fall einen Camping- beziehungsweise Stellplatz suchen.
In den Nationalparks sind auch nachts viele Ranger unterwegs und kontrollieren dies.
Vor-und Nachteile im Gegensatz zum PKW
Vorweg gesagt sei, dass die Anmietung eines Wohnmobils in der Regel teurer als eine Rundreise mit einem PKW und Übernachtungen in Hotels der mittleren Preisklasse ist. Demgegenüber sind die Unterhaltungskosten wesentlich geringer.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Flexibilität/Spontanität | Nicht optimal für Städte |
Nähe zur Natur | Hoher Spritverbrauch |
Essen selbst zubereiten | Teuerer als durchschnittliche Hotelübernachtungen |
Eigenes WC/Dusche | Sperrig |
Größeres Platzangebot |
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Ein zusätzliches Kriterium sind die Zusatzkosten, die neben den bereits bekannten Mietgebühr anfallen. Hierunter fallen Benzin-, Camping-, Wasser- und Gaskosten.
Aufgrund der Größe und den V6 – V10 Motoren haben diese einen dementsprechend hohen Verbrauch.
Der Verbrauch liegt je nach Größe zwischen 20 und 30 l/100 km. Bei einer Strecke von 5.000 km und einem durchschnittlichen Spritpreis von umgerechnet ungefähr 0,74 € pro Liter (Stand: 28.01.2018) ergeben sich Spritkosten zwischen 990 € und 1360 €.
Die Gebühren für einen Stellplatz belaufen sich je nach Lage auf 15-30 € pro Nacht. In den Nationalparks kann die Gebühr – abhängig von der Saison – bis zu 60 € pro Nacht betragen.
Das Gas muss ungefähr alle 2 Wochen aufgefüllt werden und wird zum größten Teil für den Betrieb des Kühlschranks verwendet. Die Kosten liegen bei rund 30 € für 2 Wochen.
Grundvoraussetzungen
Um ein Wohnmobil in den USA mieten zu können, musst du mindestens 21 Jahre alt sein.
Ein großer Unterschied zu der PKW-Vermietung ist der nicht anfallende Aufschlag für Fahrer zwischen 21 und 25 Jahren.
Außerdem benötigst du einen gültigen Führerschein der Klasse B oder Klasse 3. Die Beschränkungen, die hierzulande bezüglich des Gesamtgewichts (Klasse B bis 3,5 t und Klasse 3 bis 7,5 t) gelten, greifen in den USA nicht.
Diese Führerscheinklassen genügen allen Reiseveranstaltern, es gibt keine Beschränkungen.
Welcher Vermieter?
Im Internet gibt es zahlreiche Vermietungsportale, unter anderem vom ADAC, die zum größten Teil die gleichen Modelle anbieten.
Falls du kein Problem mit englischen Mietbedingungen hast, kannst du auf Seiten wie die vom größten Wohnmobil-Vermieter Cruise America gehen und dort die Preise mit den anderen Vermietungsportalen vergleichen.
Frühbucherrabatt
Wenn du bereits weißt, dass du mit einem Wohnmobil deine USA Reise antreten möchtest, solltest du nicht lange zögern, denn du kannst wie auch bei der PKW-Vermietung bei vielen Vermietern einen Frühbucherrabatt mitnehmen.
Der Frühbucherrabatt ist nicht unerheblich und kann bis zu 15 % betragen.
Zusatzleistungen und Versicherungen?
Anders als bei der PKW-Vermietung sind bei der Wohnmobil-Vermietung nicht alle Meilen inklusive beziehungsweise es können bestimmte Meilenpakete gebucht werden.
Die meisten Standardtarife enthalten zwischen 60 und 100 Meilen pro Tag.
Falls du ungefähr weißt wie viele Meilen du fahren willst, empfehle ich dir ein entsprechendes Meilenpaket zu buchen. Die Kosten sind abhängig vom Vermieter sehr unterschiedlich.
Viele Vermieter bieten ein Camping-Paket an. In den Wohnmobilen ist zwar die Grundausstattung für die Küche enthalten, allerdings fehlen Campingstühle oder Bettbezüge. Diese kannst du für einen Preis von ungefähr 100 € anmieten.
Bei der Auswahl der Versicherung gilt das gleiche Prinzip wie bei der PKW-Vermietung.
Eine Haftpflichtversicherung bis zur Summe von 1. Mio USD ist unbedingt notwendig.
Zusätzlich kann eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung abgeschlossen werden.
Welches Wohnmobil?
Primär liegt die Auswahl des Wohnmobils an der Anzahl der Mitreisenden.
Bei der Auswahl der Größe solltest du dir immer die Reiseziele vor Augen halten, größere Wohnmobile sind für Ausflüge in Städte nicht gut geeignet.
Bei den Wohnwagen gibt es verschiedene Kategorien – von der Grundausstattung bis zur Luxus Version mit besserer Ausstattung.
Generell gibt es 4 verschiedene Klassen, in denen es nochmals verschiedene Größen gibt. Es gibt die Camper Vans, Pickup Camper, Wohnmobil Klasse C und Wohnmobil Klasse A.
Camper Vans
Camper Vans bezeichnen umgebaute „Bullis“ mit einem ausfahrbaren Zelt auf dem Dach oder einem kleinen Schlafbereich.
In vielen dieser Modelle ist ein kleiner Kühlschrank sowie ein Gaskocher enthalten.
Viel Platz steht nicht zur Verfügung. Allerdings bietet die im Vergleich zu den größeren Wohnmobilen kompakte Form auch einige Vorteile. Mit dem Camper Van kannst du problemlos Ausflüge in die Stadt machen und hast einen wesentlich geringeren Benzinverbrauch.
Auf der anderen Seite fehlt natürlich der Komfort einer eigenen Dusche und eines WC, sodass du an Campingplätze oder öffentliche Toiletten bzw. Waschräume gebunden bist.
Pickup Camper
Pickup Camper sind Pickup Trucks, bei denen auf der Ladefläche die Wohneinheit verbaut ist.
Diese sind ein wenig geräumiger als die Camper Vans und beinhalten bei größeren Modellen sogar eine Dusche und WC sowie eine kleine Küche mit Kühlschrank und Gasherd.
Der große Vorteil gegenüber den klassischen Wohnmobilen ist, dass die Wohneinheiten in vielen Fällen nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden sind und einfach auf dem Campingplatz entkoppelt und stehen gelassen werden können.
So kann das Fahrzeug für Ausflüge verwendet werden.
Ein Nachteil der Camper Vans, als auch der Pickup Camper, ist der Preis. Leider sind diese Modelle – obwohl sie wesentlich kleiner als die Wohnwagen der Klasse C und A sind – nicht wesentlich günstiger oder in vielen Fällen genauso teuer.
Klasse C
Die Klasse C ist das typische Wohnmobil, welches wir von unseren Straßen kennen. Es gibt verschiedene Unterkategorien, die sich in der Größe unterscheiden.
Die Klasse C gibt es in Größen zwischen 19 und 31 Fuß bzw. zwischen 6 und 10 Metern.
Je nach Größe stehen 3 bis 6 Schlafplätze zur Verfügung. Die meisten Wohnmobile dieser Größenklasse haben umklappbare Esstische und Betten und können somit am Tag zum Essen und Verweilen und in der Nacht zum Schlafen umgebaut werden.
Zu der Grundausstattung ab der Klasse C gehört im Normalfall eine komplett ausgestattete Küche mit Herd, Kühlschrank, Mikrowelle, Backofen und Spüle.
Ein voll ausgestattetes Badezimmer mit heißem Wasser ist ebenfalls in jedem Wohnmobil enthalten.
Damit all diese Geräte betrieben werden können, befindet sich ein Flüssiggastank, sowie Wassertanks für Frisch- und Abwasser in den Wohnmobilen.
Um Strom zu erzeugen, wenn der Motor nicht läuft, ist ein Generator verbaut.
Klasse A
Das Wohnmobil der Klasse A ist die Luxus-Version, bietet mehr Platz, eine hochwertigere Ausstattung als die Klasse C und ist zwischen 10 und 12 Meter lang. Es stehen wie bei der Klasse C maximal 6 Schlafplätze zur Verfügung. Dieses Modell ist unter den Amerikanern sehr beliebt.
Bei den meisten dieser Modelle lässt sich ein Teil zur Seite ausfahren und bietet so ein leicht geräumigeren Innenraum.
Was habe ich bei der Benutzung zu beachten?
Bevor du auf das Wohnmobil losgelassen wirst, erhältst du in der Regel eine ausführliche Einweisung vom Vermieter.
Falls du vor hast durch Regionen wie das Death Valley oder den Joshua-Tree-Nationalpark im Sommer zu fahren, solltest du genau auf die Mietbedingungen achten, ob es der Vermieter überhaupt erlaubt.
Oft ist die Durchfahrt nur zu bestimmten Zeiten oder gar nicht gestattet. Der Grund hierfür liegt bei den sehr hohen Temperaturen, die den Motor extrem belasten.
In manchen Fällen wird vielleicht die Klimaanlage angeschaltet. Dies kann zu einer Überhitzung des Motors führen und im schlimmsten Fall zu einer Panne mitten in der Wüste.
Sobald die Wohnmobile über eine etwas komplexere Ausstattung in Form einer Küche oder eines Nassbereichs inklusive WC verfügen, müssen diese mit Strom und Wasser versorgt werden.
Um dies möglichst einfach zu gestalten, haben die Wohnmobile separate Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser. Das Abwasser bzw. das Wasser kann auf den meisten Campingplätzen entleert und befüllt werden.
Diese Stationen nennen sich „Full Hook-up“. Damit wird die dreifache Versorgung von einem Abflussrohr, einer Wasserzufuhr sowie einem Stromanschluss bezeichnet.
Auf manchen Campingplätzen befinden sich diese Anschlüsse direkt am Stellplatz, auf anderen gibt es separate Stationen an denen dann betankt, bzw. entleert werden muss.
Wie bereits erwähnt befindet sich ein Gasbehälter im Wohnmobil. Dieser wird für den Kühlschrank verwendet und in der Regel durch eine Automatik hinzugeschaltet bzw. abgeschaltet, wenn eine Stromzufuhr vorliegt oder die Batterien über genügend Ladung verfügen.
Preisvergleich zwischen PKW und Wohnmobil
Abschließend habe ich dir noch einen exemplarischen Kostenvergleich von PKW (inklusive Verpflegung und Übernachtung) zu Wohnmobil aufgeführt.
Um einen genaueren Preisvergleich darzustellen, wurden jeweils 15 Tage im August als Reisezeitraum ausgewählt, sowie gleiche Start- und Abgabestellen. Außerdem wurde ein Wohnmobil der Klasse C und ein PKW der Mittelklasse ausgewählt.
Die Kosten zeigen die Kosten pro Person auf.
PWK | Wohnmobil | |
---|---|---|
Grundpreis für 2 Wochen inkl. aller notwendigen Versicherungen | 355,55 € | 1.151,50 € |
Übernachtungskosten (PKW) bzw. Stellplatzmiete (Wohnmobil) | 1.350 € | 900 € |
Verpflegungskosten inkl. Restaurantbesuche | 600 € | 375 € |
Spritkosten (2.500 km) | 67 € | 187 € |
Kosten für Wasser, Gas und Strom | nicht vorhanden | 100 € |
Gesamt | 2.372,55 € | 2.713,55 € |
Sämtliche Kosten einer USA-Rundreise findest du in diesem Artikel aufgeschlüsselt.
Zu guter Letzt gibt das nachfolgende Video einen guten Überblick über die Ausstattung und Anschlüsse eines Miet-Wohnmobils:
Ich bin so froh, dass Sie die beiden Kosten nebeneinander stellen. Obwohl der Unterschied nur etwa 400€ beträgt, ist das für einige ein großer Unterschied! Danke dafür. Jetzt weiß ich, nach welcher Art von Wohnmobil ich suchen soll, um meinen Bedürfnissen gerecht zu werden.